History Gipserarbeiten
Den Ursprung der Fa. Rost liegt in dem Örtchen Ebersteinburg oberhalb von Baden - Baden. Der Firmengründer Albert Rost sen. wurde hier im Jahre 1912 als Sohn des Gipsermeisters Adolf Rost geboren. Er war der jüngste von zwei weiteren Brüdern, sowie drei Schwestern.
Alle drei Söhne erlernten im elterlichen Betrieb das Gipserhandwerk. Soweit bekannt führte Adolf Rost den Betrieb in 2. Generation, bereits sein Vater war Gipser. Es wird berichtet das dieser Ende des 19. Jahrhunderts beim Bau des heute noch erhaltenen Gebäudes “Zum Goldenen Kreuz” in Baden-Baden vom Gerüst stürzte und dabei ein Auge verlor.
Das Gebäude “Zum Goldenen Kreuz” erlangte auch deshalb Berühmtheit, weil der bundesweit bekannte Immobilienbankrotteur Dr. Schneider dieses Haus aufwendig renovieren lies und auch deshalb sein Immobilienimperium in Schieflage geriet.
Das aufwendig restaurierte Gebäude erstrahlt heute wieder im Glanz der Gründerzeit und ist architektonisch gesehen ein Meisterstück für die Architektur der damaligen Zeit.
Somit entsprang Albert Rost sen. einer Gipserdynastie, die maßgeblich am damaligen Bauwesen in Baden-Baden mitwirkte.
Nach dem großen Börsenkrach Anfang der 30er Jahre, was in Deutschland zu Arbeitslosigkeit und Elend führte, verlies die Firma Rost Baden-Baden und zog nach Kehl, hauptsächlich deshalb, um im benachbarten Straßburg Arbeit zu finden, was auch gelang.
Wie mir mein Vater in seinen Erzählungen über die damalige Zeit berichtete waren die Arbeiten in Straßburg, das ja bekanntlich zu Frankreich gehört nicht ganz legal, man arbeitete dort mehr oder weniger “schwarz” und es konnte passieren das man aufgrund der Grenzkontrolle oftmals nicht nach Deutschland zurückkehren konnte. Aus diesem Grund mietete man sich in Straßburg über der allseits bekannten Weinstube “Zum Haillichen Grab” eine kleine Wohnung und blieb somit zeitweise ganz in Straßburg.
Nach dem Krieg besuchten wir regelmäßig diese Weinstube. In den 70er Jahren führte der damalige Patron Laug sen. dieses Lokal zusammen mit seinen beiden Söhnen. Mein Vater war ein gern gesehener Gast und mit Patron Laug sen. schwelgte man oft in alten Erinnerungen.
Albert Rost sen. wollte sich jedoch beruflich neu orientieren und verlies den elterlichen Betrieb um den Beruf des Fliesenlegers zu erlernen.
Mit dem Beginn des 2. Weltkrieges konnte man die Arbeit in Straßburg nicht fortsetzen und man verlegte den Gipserbetrieb nach Offenburg. Mein Großvater Adolf Rost führte die Firma während des Krieges zunächst alleine weiter, da die anderen Söhne zur Wehrmacht eingezogen wurden. Adolf Rost starb im Jahre 1944 noch während des Krieges. Nach dem Kriege wurde der Gipserbetrieb durch meine beiden Onkel Adolf jun. und Emil Rost in Offenburg weitergeführt und erlangte bedingt durch die aufstrebende Bautätigkeit schnell an Größe.
Der auf dem Firmenfahrzeug in altdeutscher Schrift aufgebrachte Schriftzug “Baden-Baden - Straßburg - Offenburg” soll an diese History erinnern. Das Fahrzeug wird von unserem Gipser Thomas Bello genutzt um an alte Traditionen anknüpfen.